Das Netzwerk Süd in Halle fordert den Stadtrat Halle auf, bei der bevorstehenden Entscheidung über Maßnahmen zur Aufwertung des Stadtteils Ammendorf Ende Oktober 2019 den dokumentierten Bürgerwillen mit zu berücksichtigen. „Die Bürger von Ammendorf wünschen sich attraktive Versorgungsangebote vor Ort. Dazu haben sie innerhalb weniger Wochen über 1000 Unterschriften gesammelt und dem Stadtrat bereits im November 2015 übergeben. Niemand wird den Bürgern plausibel erklären können, weshalb jetzt neu errichtete Gebäude leer stehen und bisher am Standort engagierte Unternehmen durch fragwürdige Entscheidungen unter Umständen vertrieben werden sollen. Durch eine Schwächung der Stadtteile wird die Innenstadt nicht gestärkt. Der Bürgerwillen sollte bei politischen Entscheidungen stärker als das bisher der Fall ist Berücksichtigung finden“, äußerst sich der Landtagsabgeordnete Thomas Keindorf, der das Netzwerk ins Leben gerufen hat.

Hintergrund:
Das Netzwerk Süd hat im September 2015 eine Unterschriften-Aktion für ein lebenswertes Ammendorf gestartet. Vorrangig in Ammendorf haben innerhalb von zwei Monaten 1048 Bürger den Forderungskatalog unterschrieben. Von den Unterzeichnern wohnen 86 Prozent im Stadtbezirk Ammendorf/Radewell/Osendorf. Aber auch 25 Personen aus der Silberhöhe und 20 Personen aus der Innenstadt unterstützen die Ammendorfer Bevölkerung im Rahmen der Aktion. Im November 2015 endete die Unterschiften-Aktion mit der Übergabe im Stadtrat aufgrund der anstehenden Entscheidung zum Nahversorgungszentrum Ammendorf.
An einer im November 2017 innerhalb von fünf Tagen in Ammendorf durchgeführten Blitzumfrage äußerten sich 258 Personen zu weiteren Angeboten am Nahversorgungszentrum, die noch fehlen. 41 Prozent der Befragten befürworteten die Ansiedlung von Gastronomie, 31 Prozent wünschen sich mehr Angebote im Bereich Bekleidung. Ein Erotik-Fachmarkt wurde immerhin von 4 Personen befürwortet.