Nachdem vergangene Woche das Handwerk im Süden Sachsen-Anhalts die mögliche Abschaffung der Meistergründungsprämie scharf kritisierte, reagierte das Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalts mit einer Mitteilung. Für das Handwerk aus dem südlichen Sachsen-Anhalt ist die avisierte unveränderte Fortsetzung der Meistergründungsprämie im Land Sachsen-Anhalt ein wichtiges Signal. „Die Klarstellung des Wirtschaftsministeriums, dass die über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanzierte Meistergründungsprämie nicht Gegenstand der laufenden Haushaltsverhandlungen für den Doppelhaushalt 2020/2021 sein soll und somit für die kommenden Jahre erhalten bleibt, ist ein wichtiges und richtiges Signal des Landes Sachsen-Anhalt“, sagt Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer und CDU-Landtagsabgeordneter.
Hintergrund:
Die Vollversammlung der Handwerkskammer Halle hatte am 7. November 2019 in einer Resolution für den Erhalt der Meistergründungsprämie und die Einführung eines Azubi-Tickets votiert. Aus Sicht des Handwerks ist es unverständlich, dass es im Land Sachsen-Anhalt nicht gelingt, die beiden Wege der Berufsvorbereitung – duale und hochschulische – gleichrangig zu unterstützen. Dass ein Azubi-Ticket, das in den benachbarten Bundesländern zügig eingeführt wurde und gut angenommen wird, hierzulande Kompetenzstreitigkeiten der Einzelministerien zum Opfer fällt, ist nicht nachvollziehbar. Das Handwerk erwartet ein klares Signal der Landespolitik an die Wirtschaft, da sich sonst der Nachwuchsmangel speziell in strukturschwachen Regionen zu verschärfen droht.