Das modernste Schulgebäude in Sachsen-Anhalt, die Sankt Franziskus-Grundschule in der Südstadt in Halle, wurde am Mittwoch im Beisein von Ministerpräsident Reiner Haseloff und dem CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Keindorf offiziell seiner Bestimmung übergeben. Nach einem Festgottesdienst und anschließender Segnung durch den katholischen Bischof des Bistums Magdeburg, Gerhard Feige, nahmen die Grundschüler das erste Passivhaus-Schulgebäude des Landes in Beschlag. „Das nach energetischen Maßstäben errichtete Schulgebäude weckt bei den Grundschülern die Lust aufs Lernen und schont gleichzeitig die Umwelt. Ein vergleichbarer Schulneubau in freier Trägerschaft
ist mir nicht bekannt“, erklärt Keindorf.
Errichtet wurde die Schule zu 80 Prozent aus Holz. Eine 44 Zentimeter dicke Dämmschicht, aufgeblasen mit Zellulose, soll im Sommer für angenehme Kühle und im Winter für wohlige Wärme sorgen. Ein Großteil der Energie kommt von einem Windkraftwerk und einer Solaranlage auf dem Dach und an der Fassade. Auch ein Erdwärmetauscher wurde eingebaut. 1.300 Tonnen klimaschädliches CO2 sollen so im Jahr eingespart werden. Der jährliche Energieverbrauch soll künftig einmal bei zehn Kilowatt pro Quadratmeter liegen, gegenüber jetzt bis zu 100.
Hintergrund:
Mit dem Neubau entwickelt die Edith-Stein-Schulstiftung den Schulstandort Halle weiter. Derzeit werden dort mehr als 1200 christliche und nichtchristliche Schüler unterrichtet. Vor 16 Jahren entstand in Halle zunächst der Neubau des Elisabeth-Gymnasiums. 2003 bezog die Sankt-Franziskus-Schule ein Gebäude in unmittelbarer Nähe. Fünf Jahre später startete schließlich die neu gegründete Sekundarschule Sankt Mauritius in damals noch freien Räumen desselben Hauses. Aufgrund des maroden Zustands des DDR-Plattenbaus sowie weiteren Raumbedarfs wurde ein Schulneubau notwendig.