Die angelaufene Diskussion zu den Zahlen der beruflichen Ausbildung, wonach fast drei Millionen junge Menschen in Deutschland keine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können, spiegelt nicht unbedingt den tatsächlichen Handlungsbedarf im Handwerk im südlichen Sachsen-Anhalt wider. „Das Handwerk sucht nach wie vor händeringend Nachwuchs“, erklärt Thomas Keindorf, CDU-Landtagsabgeordneter und Präsident der Handwerkskammer Halle. Die medial verbreitete Annahme, die Wirtschaft sei zu wenig aktiv, stimmt im Handwerk nicht: „Mit vielfältigen Maßnahmen ist es in den letzten zehn Jahren gelungen, die Zahl der Neueintragungen in die Lehrlingsrolle des Handwerks im Süden Sachsen-Anhalts stabil zu halten.“ Um auch weiterhin in jedem Jahr mehr als 1.000 jungen Menschen eine erfolgreiche Ausbildung zu ermöglichen, müssen zugleich schulische Grundkompetenzen gestärkt und die Rahmenbedingungen an Berufsschulstandorten verbessert werden. Darüber hinaus müssen auch bedarfsorientierte Azubi-Berufssprachkurse für Migranten angeboten und rechtliche Hürden bei der Einstiegsqualifizierung abgebaut werden. „Im arbeitskräfteintensiven Handwerk ist Sprache der Türöffner“, so Thomas Keindorf. Eine aktuelle Umfrage im Handwerk belegt, dass fast die Hälfte aller Mitarbeiter über einen handwerklichen Berufsabschluss verfügt. Un- und Angelernte spielen dagegen eine untergeordnete Rolle. Keindorf ist überzeugt: „Eine ganzheitliche Berufsausbildung bietet nach wie vor den besten Schutz gegen Arbeitslosigkeit.“
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