„Von einem Bildungsabstieg kann in Deutschland und Sachsen-Anhalt keine Rede sein“, kommentiert der CDU-Landtagsabgeordnete und Präsident der Handwerkskammer Halle, Thomas Keindorf, den jüngsten OECD-Bericht “Bildung auf einen Blick“, „ganz im Gegenteil, die hohe Leistungsfähigkeit des deutschen Bildungssystems zeichnet sich durch die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung aus. Wer sich nach der Schule für eine Berufsausbildung entscheidet hat auch angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt“. Zudem eröffnet der Weg in die eigene, erfolgreiche Selbstständigkeit attraktive Verdienstmöglichkeiten.
Nach wie vor fehlt der OECD das Verständnis für das erfolgreiche Modell der dualen Berufsausbildung in Deutschland. Im Unterschied zur universitären Ausbildung, die weitestgehend durch den Steuerzahler finanziert wird, werden die Kosten in der dualen Ausbildung von den Unternehmen getragen. „Diese müssen auch von den Betrieben erwirtschaftet werden“, stellt Keindorf klar. Eine weitere Stärke der dualen Ausbildung liegt in der bedarfsgerechten Ausbildung qualifizierter Fachkräfte. Die Empfehlungen der OECD zu immer höheren Studienanfängerquoten führen zu einer Mehrbelastung für den Steuerzahler und gefährden angesichts zunehmender Fachkräfteengpässe bei Meistern und Technikern mittel- und langfristig die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Gleichzeitig steigt das Risiko individueller Arbeitslosigkeit von Hochschulabsolventen. Stattdessen schlägt der Landtagsabgeordnete eine Stärkung der beruflichen Aus- und Weiterbildung, die systematische Berufsorientierung an Gymnasien und die Sicherung der Unterrichtsversorgung an allen Schulformen – auch in den Berufsschulen – vor. „Bestehende Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt müssen stärker als bisher abgebaut werden. Ziel muss es auch sein, den Unternehmergeist bei Jugendlichen neu zu wecken. Die Politik sollte sich ihrer Verantwortung bewusst sein und die Lehrkräfte bei ihren Aufgaben noch besser unterstützen“, so der Kammerpräsident abschließend.