Der CDU-Landtagsabgeordnete aus Halle und Vorsitzende des Berufsbildungsausschusses des Deutschen Handwerkskammertages (DHKT), Thomas Keindorf, begrüßt die heute von der Bundesregierung im Rahmen des Ausbildungspaktes gestartete Informationsoffensive „Berufliche Bildung – Praktisch unschlagbar“: „Der hohe Stellenwert der dualen Ausbildung für die Sicherung von Fachkräften im Land und die Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit wird damit klar in den Vordergrund gerückt. Die Berufliche Bildung bietet jungen Menschen vielfältige Perspektiven und Karrierechancen.“
Ziel der Offensive ist es, die hohe Attraktivität der dualen Ausbildung einer breiten Öffentlichkeit deutlich

zu machen. Zu den Maßnahmen der Offensive gehört unter anderem die Einrichtung der Webseite http://www.praktisch-unschlagbar.de, auf der die Vorteile der beruflichen Aus- und Weiterbildung herausgestellt werden.
„Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, die Berufliche Bildung weiter zu stärken“, erklärt Keindorf. „Die Einführung und Umsetzung des Deutschen- bzw. Europäischen Qualifikationsrahmens (DQR/EQR) ist für die Zukunft von Bildung allgemein und von Berufsbildung im Besonderen von großer Bedeutung. Die Umsetzung des DQR kann nur gelingen, wenn die Zuordnung der Qualifikationen zu den Niveaus des DQR in den unterschiedlichen Teilsystemen des Bildungssystems nach einheitlichen Kriterien erfolgt. Die Zuordnung der Fachhochschulreife auf Niveau 4 und der Allgemeinen Hochschulreife auf Niveau 5, wie von der Kultusministerkonferenz (KMK) vorgeschlagen, konterkariert die Idee des lebenslangen Lernens. Die Einstufung dieser Qualifikationen gemeinsam auf Niveau 4 halte ich für absolut notwendig“, so Keindorf abschließend.

Hintergrund:

Mit dem Deutschen Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR) wird erstmals ein umfassendes, bildungsbereichsübergreifendes Tableau zur transparenten Darstellung der in Deutschland erworbenen Qualifikationen vorgelegt. Dazu beschreibt der DQR auf acht Niveaus fachliche und personale Kompetenzen, an denen sich die Zuordnung der Qualifikationen orientiert, die in der allgemeinen, der Hochschulbildung und der beruflichen Bildung erworben werden.
Im Oktober 2006 haben sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Kultusministerkonferenz (KMK) darauf verständigt, gemeinsam einen DQR zu entwickeln und relevante Akteure sowie Fachöffentlichkeit in diesen Prozess einzubinden. Grundlage dieser Entscheidung ist die EU-Empfehlung zur Einrichtung des EQR, der am 23. April 2008 in Kraft trat und in allen EU-Ländern mit Hilfe nationaler Regelungen umgesetzt werden soll. Er bildet als Referenzrahmen für lebenslanges Lernen die Leistungen der jeweiligen nationalen Bildungssysteme auf europäischer Ebene in acht Niveaus ab. Damit dient er dazu, Lernergebnisse aus allen Bildungsbereichen international verständlicher und vergleichbarer zu machen und trägt dazu bei, dass Arbeitnehmer und Lernende ihre Qualifikationen auch über die eigenen Ländergrenzen hinweg nutzen können.
Damit die Ergebnisse des deutschen Bildungssystems EU-weit Anerkennung finden, müssen sie dem EQR angemessen zugeordnet werden können. Dies geschieht über den für Deutschland entwickelten Qualifikationsrahmen.
An dem Entwicklungsprozess waren Vertreter/-innen der Allgemein-, Berufs-, Hochschul- und Erwachsenenbildung beteiligt. Als Ergebnis liegt nun seit März 2011 ein Rahmen mit acht Niveaus vor, mit Kurzbeschreibungen der mit dem jeweiligen Niveau verbundenen Anforderungen sowie darauf bezogenen differenzierten Beschreibungen von Wissen, Fertigkeiten, Sozialkompetenz und Selbstständigkeit.