Angesichts der zunehmenden Engpässe bei qualifizierten Fachkräften in immer mehr Wirtschaftszweigen und Gesundheitsberufen fordert der CDU-Landtagsabgeordnete und Präsident der Handwerkskammer Halle, Thomas Keindorf, eine Intensivierung der Anstrengungen bei der Stärkung der beruflichen Bildung durch die Politik. „Die spürbare Dynamik bei der Stärkung der dualen Ausbildung in Sachsen-Anhalt ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die aktuellen Zahlen belegen erneut den Handlungsbedarf. Allerdings müssen die berufliche und akademische Bildung als zwei gleichberechtigte Säulen im Bildungssystem noch besser wahrgenommen und gestärkt werden. Die in den letzten Jahren ideologisch geführten

Debatten in der Bildungspolitik sind nicht zielführend“, erklärt Keindorf.
Ausdrücklich begrüßt Keindorf den Fokus der Politik auf Jugendliche mit mangelnder Ausbildungsreife am Übergang Schule Beruf auch als bisher unzureichend genutztes Potential für die Fachkräftegewinnung von Unternehmen. „Das Übergangssystem Schule Beruf muss effizienter und transparenter gestaltet werden. Es kann nicht sein, dass jährlich Milliarden Euro Steuergelder völlig unkoordiniert in das System gepumpt werden, ohne ausreichend Rückschlüsse über Nutzen und Wirkungsgrad der Bildungsmaßnahmen und -programme ziehen zu können. Parallelstrukturen müssen konsequent abgebaut werden. Der nahtlose Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf muss das Ziel bleiben“, so Keindorf abschließend.

Hintergrund:
Aus dem Datenreport des Bundesinstituts für Berufsbildung zum Berufsbildungsbericht 2015 geht hervor, dass im vergangenen Jahr rund 37.000 angebotene Ausbildungsplätze nicht besetzt werden konnten – ein neuer Höchststand. Im Jahr 2014 begannen 256 100 junge Menschen ein Bildungsprogramm im Übergangsbereich, um durch den Erwerb beruflicher Grundkenntnisse oder durch das Nachholen eines Haupt- oder Realschulabschlusses ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz zu verbessern.