Nach der jüngsten wissenschaftlichen Studie der Stadt Halle, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung (ISW) entstanden ist, wird die Nachfrage an Kita-Plätzen in der „Inneren Stadt“ in den nächsten Jahren deutlich zunehmen. Ab 2025 geht die Studie stattdessen von einem Überhang an Betreuungskapazitäten in den innenstadtnahen Vierteln aus. Folglich plant die Stadt Halle einen behutsamen Ausbau der Kita-Plätze in der Innenstadt. Dazu erklärt der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Keindorf: „Das Dilemma, neue Kapazitäten zu schaffen, ohne Überhänge nach 2025 zu produzieren, ist mittelfristig lösbar. Durch eine deutliche Stärkung der einzelnen Stadtgebiete kann hier die Lebensqualität erhöht werden. Der Ausbau von gesunden Stadtteilzentren ist eine Querschnittsaufgabe und muss beschleunigt werden. Stadtteile wie Trotha und Silberhöhe/Ammendorf lassen sich mit ausschließlichen Konzepten zur Stärkung der Innenstadt nicht revitalisieren. Attraktive Stadtteilzentren und die Sanierung von Kitas und Schulen sind ein wichtiges
Kriterium, damit Familien sich in ihrem Wohnumfeld wohlfühlen. Freie Kita-Plätze stehen auf der Silberhöhe bereits heute zur Verfügung.“ Kritisch sieht Keindorf auch die Aussagen zur Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Halle in der Vergangenheit: „Die Bevölkerungsprognosen der letzten Jahre haben sich für die Südstadt und die Silberhöhe nicht bestätigt. Die Einwohnerzahlen haben sich in den letzten Jahren stabilisiert. Unter den Stadtumbaugebieten hat die Silberhöhe mit 13 Prozent nach der Südstadt mit 7 Prozent die zweitniedrigste Leerstandsquote. Beide Stadtviertel liegen damit unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt von 13,3 Prozent (2010). Von einer linearen Abnahme der Bevölkerung in der gern zitierten „Peripherie“ kann keine Rede sein. Bei der Verwendung finanzieller Mittel aus den unterschiedlichen Fördertöpfen von EU, Bund und Land sollte die Herrichtung denkmalgeschützter Gebäude in der Innenstadt und die Verbesserung der Infrastruktur in ausdrücklich allen Stadtteilen in gleicher Weise Berücksichtigung finden. Die richtigen Akzente müssen noch gefunden werden.“