Die Umsetzung der geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen für Halle nach dem extremen Hochwasserereignis 2013 kommt nicht voran. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine kleine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Keindorf hervor. „Von der Umsetzung der als vordringlich eingestuften Polder ´Röpzig-Beuchlitz-Passendorf´ und ´Elster-Luppe-Aue´ profitieren alle Einwohner der Saalestadt. Der Startschuss für die Planungen der beiden zentralen Hochwasserschutzmaßnahmen darf nicht verzögert werden. Sollten Personalengpässe bestehen, müssen diese beseitigt werden“, stellt Keindorf klar. Tatsächlich arbeitet nach Angaben des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) während einer Vor-Ort-Besichtigung im September 2016 niemand an dem komplexen Projekt. Dabei muss von Planungsbeginn bis zur Fertigstellung mit einem Zeitraum von mindestens zehn Jahren gerechnet werden.
Für den halleschen Stadtteil Planena, der nach Angaben der Stadt Halle unter Denkmalschutz steht, schlägt Keindorf als sinnvolle Ergänzung zu den beabsichtigten Hochwasserschutzmaßnahmen die Errichtung eines Ringdeiches vor. „Das in Sachsen-Anhalt gut erhaltene Runddorf halte ich für schützenswert. Der naturnahe, historisch gewachsene Stadtteil ist auch für junge Familien attraktiv“, macht der Landtagsabgeordnete deutlich. Im Gegensatz zur Landesregierung werden im Hochwasserbeirat der Stadt Halle hinsichtlich hydraulischer Fragen keine Bedenken gesehen.
Zur Gewinnung von Retentionsraum könnte der Rückbau der Infiltrationsbecken in der Elster-Saale-Aue dienen. „Auch die beiden Polder sollten als Retentionsflächen für eine Ringdeichlösung geprüft werden. Das nächste Hochwasser kommt bestimmt“, so Keindorf abschließend.