Zum Beginn der Praxisphase des neuen Programms ´Regionales Übergangsmanagement Sachsen-Anhalt – RÜMSA´ zur regionalen Koordinierung von Unterstützungsangeboten für Jugendliche mit mangelnder Ausbildungsreife am Übergang von der Schule in eine Berufsausbildung am Mittwoch in Halle erklärt der CDU-Landtagsabgeordnete und Bildungspolitiker Thomas Keindorf: „Ziel muss es sein, die Angebotsvielfalt zu sichten, zu reduzieren, zu bündeln sowie strukturell und inhaltlich stärker an den Bedürfnissen von Jugendlichen, an die Berufsausbildung sowie an regionale Fachkräftebedarfe in der Wirtschaft auszurichten. Dazu kann RÜMSA ein sinnvoller Baustein sein. Entscheidend ist, dass die jungen Menschen mit ihren unterschiedlichen Voraussetzungen zielgruppenorientiert auf eine
vollqualifizierte Berufsausbildung herangeführt werden. Der Beschluss des Landtages muss vollständig umgesetzt werden, wenn der nahtlose Übergang von der Schule in den Beruf erfolgreich gelingen soll. Hier besteht nach wie vor großer Handlungs- und Koordinierungsbedarf auf allen politischen Ebenen.“
Hintergrund:
Schulische Bildungsgänge, die zu keinem qualifizierten Berufsabschluss führen, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen und -projekte sowie ausbildungsbegleitende Förderprogramme und -instrumente werden im ´Übergangssystem Schule Beruf´ zusammengefasst. Divergierende Zuständigkeiten und Finanzierungssysteme, Fragmentierung sowie mangelnde Transparenz sind hemmende Faktoren, die das originäre Ziel des Übergangssystems beeinträchtigen, Jugendliche mit Unterstützungsbedarf in Ausbildung und Arbeit zu integrieren. In langfristigen Prognosen für 2025 wird davon ausgegangen, dass bundesweit etwa 240.000 Jugendliche mit einem finanziellen Bedarf von jährlich etwa 3,3 Milliarden Euro im Übergangssystem versorgt werden müssen. In Sachsen-Anhalt sind aktuell mindestens 15 Prozent der Jugendlichen am Übergang von der Schule in den Beruf auf derartige Unterstützungsmaßnahmen angewiesen. Aktuell kommen in Sachsen-Anhalt mindestens 40 Projekte landesweit zur Anwendung. Eine zentrale Erfassung von Maßnahmen und Projekten im Übergangsbereich existiert bisher nicht.