Anlässlich der am Dienstag veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung zur Durchlässigkeit der Schulsysteme in der Bundesrepublik Deutschland erklärt der CDU-Landtagsabgeordnete und Bildungspolitiker aus Halle, Thomas Keindorf: „Die Studie zeigt, dass die Schulstruktur nicht der entscheidende Faktor für mehr Chancengerechtigkeit ist. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Entscheidend sind die systematische Verbesserung der Ausbildungsreife von Jugendlichen und die Förderung ihrer individuellen Fähigkeiten und Talente.“
In der Studie werden die Durchlässigkeit im Bildungssystem und der Anteil der Schulformwechsel in allen sechzehn Bundesländern untersucht. Demnach haben in Sachsen-Anhalt 1.111 Schüler im Schuljahr 2010/11 zwischen Klasse fünf und Klasse zehn die Schulform gewechselt. Die größte Zahl von ihnen (758) verließ das Gymnasium in Richtung Sekundarschule. „Die in der Studie suggerierte Annahme, dass ein Wechsel vom Gymnasium auf die Sekundarschule den sozialen Abstieg bedeute, ist für mich in keiner Weise nachvollziehbar. Die Sekundarschule ist für eine praxisorientierte Vorbereitung der Jugendlichen auf eine anschließende Berufsausbildung unverzichtbar. Die Berufliche Bildung hält zahlreiche Karrierechancen und attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten für motivierte Jugendliche bereit. Der Weg zu einem Studium bleibt ausdrücklich offen. Ziel muss es daher sein, ein integriertes Bildungssystem zu schaffen, in dem berufliche und hochschulische Bildung gleichberechtigt und durchlässig miteinander verwoben sind. Nur dann bleibt Sachsen-Anhalt wettbewerbsfähig. Dass eine berufliche Ausbildung bei uns ebenso wie eine akademische Ausbildung gleichwertig den Weg zu höchsten Kompetenzstufen öffnet, ist von größter Bedeutung für die Fachkräftesicherung und findet weltweit höchste Anerkennung“, so Keindorf abschließend.