In der Diskussion über den Ausstieg aus dem Ausnahmezustand zur Eindämmung der Corona-Pandemie mahnt der CDU-Landtagsabgeordnete und Bildungspolitiker Thomas Keindorf eine ehrlich geführte Debatte an. „Die Politik hat die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in der Vergangenheit mit dem Schutz vor einer möglichen Überlastung des Gesundheitssystems begründet. Nach Darstellung der Oberbürgermeister der Städte Magdeburg und Halle entspannt sich in Sachsen-Anhalt derzeit auch die Lage in den Großstädten. Keine Gesellschaft kann es sich auf Dauer leisten, einzelne Bevölkerungsgruppen und Wirtschaftszweige über Wochen und Monate zu isolieren, ohne nachhaltige und gravierende Schäden in Kauf zu nehmen. Kinder brauchen Kinder, Schüler brauchen Lehrer, Auszubildende brauchen Unternehmer und Familien brauchen Arbeit. Einseitig politisch geführte Debatten über Kita-, Schul- und Betriebsschließungen bis zu den Sommerferien lassen sich derzeit mit einer befürchteten Überlastung des Gesundheitssystems nicht begründen und gefährden auf Dauer den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Politik ist in dieser schwierigen Lage gefordert, die Risiken täglich neu zu hinterfragen. Staatliche Hilfsmaßnahmen sind keine Dauerlösung“, ist Keindorf überzeugt.
„Geschlossene Kindergärten und Grundschulen bis zur Entwicklung eines Impfstoffes sind keine Option. Homeoffice mit Kinderbetreuung und Hausunterricht bringt Eltern an ihre Belastungsgrenzen. Auch darf Politik von kleinen Kindern nicht erwarten, dass sie entweder die Abstandsregeln einhalten oder über Wochen und Monate von Gleichaltrigen isoliert leben. Im Zweifel muss zumindest eine Betreuung aller Kitagruppen im wöchentlichen Wechsel ermöglicht werden. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt reichen die Plätze für die Notbetreuung in den Kindergärten in Halle nicht in jedem Fall aus. Eine politisch verordnete Isolation von kleinen Kindern setzt ihre Persönlichkeitsentwicklung aufs Spiel und verbaut Schülern Bildungswege“, ergänzt CDU-Stadtrat Johannes Streckenbach.