Die Zusammenarbeit von Gedenkstätten und Schulen in Sachsen-Anhalt ist ausbaufähig. Das geht aus einer kleinen Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Keindorf an die Landesregierung hervor. Der Bildungspolitiker mahnt eine enge und tiefergehende Kooperation von Gedenkstätten und Schulen in Sachsen-Anhalt an:  „Gedenkstätten leisten einen wichtigen Beitrag für die Aufklärungsarbeit über die beiden deutschen Diktaturen mit ihren unterschiedlichen Ideologien. Ihr Know-how ist für den Schulunterricht unverzichtbar. Aus meiner Sicht ist es grob fahrlässig, wenn dieses Potential nicht besser genutzt wird. Die Angebote von Gedenkstätten sollten möglichst unterrichts- und themenorientiert erfolgen. Dazu sind deutlich mehr Abordnungen von Lehrkräften an Gedenkstätten erforderlich, um die pädagogische Arbeit der Gedenkstätten für den Schulunterricht weiterzuentwickeln. Allein der Besuch von Schulklassen an Orten historisch-politischer Erinnerung und die Umsetzung einzelner Gemeinschaftsprojekte können das Interesse und die Neugier von Schülerinnen und Schüler an Geschichte nicht auffangen. Das Beispiel Thüringen zeigt, wie es besser gehen kann“, so Keindorf.
Aus der Anfrage an die Landesregierung geht zudem hervor, dass die Thematisierung der SED-Diktatur im Schulunterricht eine untergeordnete Rolle spielt. Eigene Recherchen verstärken diesen Eindruck. „Die zunehmende Zahl von Anträgen auf Akteneinsicht in der Stasi-Unterlagen-Behörde ist ein Beleg für das Interesse der jungen Generation an der Aufklärung über die SED-Diktatur. Der oft mangelhafte Umgang mit diesem Teil deutscher Geschichte im Schulunterricht wird dem Interesse der jungen Generation nicht gerecht. Eine Anpassung der Lehrinhalte halte ich für erforderlich“, so Keindorf abschließend.