Der CDU-Landtagsabgeordnete und Präsident der Handwerkskammer Thomas Keindorf fordert ein Umdenken bei der Akzeptanz der beruflichen Bildung. „Die Wirtschaft benötigt leistungsfähige und leistungswillige Schulabgänger, um den Fachkräftebedarf absichern zu können. Wenn in Sachsen-Anhalt knapp die Hälfte der Grundschüler eines Jahrgangs auf das Gymnasium wechselt, weil die Eltern ansonsten schlechtere Bildungs- und Lebenschancen für ihre Kinder befürchten, schadet das dem gesamten Bildungssystem eines Landes“, erklärt Keindorf. Auf dem Neujahrsempfang der Handwerkskammer am vergangenen Freitag  forderte er daher vom anwesenden Kultusminister des

Landes Sachsen-Anhalt Stephan Dorgerloh die Wiedereinführung der verbindlichen Schullaufbahnempfehlung. „Es ist ein Irrglauben“, so Keindorf weiter, „das Bildungssystem eines Landes allein nach der Zahl seiner Gymnasialschüler oder Abiturienten bewerten zu wollen, nur um in internationalen Vergleichen der OECD zu glänzen. Ein guter Realschulabschluss mit einer Ausbildung im dualen System führt zu einem schnelleren beruflichen Einstieg, als einige Semester an einer Hochschule mit nachfolgendem Studienabbruch. Das gymnasiale Abitur sollte der Weg für die besonders Qualifizierten hin zu einem erfolgreichen Studienbeginn sein. Dabei sollten Übergangsmöglichkeiten zwischen den Schulformen genauso selbstverständlich sein, wie verbindliche Schullaufbahnempfehlungen.“