Thomas Keindorf, Landtagsabgeordneter aus Sachsen-Anhalt und Präsident der Handwerkskammer Halle, fordert Politik und Gesellschaft auf, die Verdienste kleiner und mittlerer Unternehmen für den Aufbau Ost stärker zu würdigen. „In den letzten zwanzig Jahren ist in Sachsen-Anhalt eine stabile und nachhaltige Mittelstandsstruktur gewachsen. Die Leistungen der Unternehmer für Ausbildung, Beschäftigung und nicht zuletzt im Ehrenamt sind unverzichtbar. Dies darf nicht unter den Tisch fallen“, mahnt er an.

Während meist große Industrieunternehmen etwa aus der Chemiebranche das öffentliche Bild des Landes prägen sind es vor allem mittelständische Betriebe wie aus dem Handwerk, die in den zurückliegenden Jahren den größten Anteil an der Ausbildung der Jugend zu Fachkräften geschultert haben. „Handwerk und Mittelstand wirken stabilisierend und bilden das wirtschaftliche Rückgrat unseres Landes. Hier gibt es weit weniger Schwankungen, und die Betriebe reagieren nicht bei jeder Konjunkturdelle mit Entlassungen, so wie es in Großunternehmen häufig der Fall ist“, betont Keindorf. Mittlerweile vollzieht sich in vielen Bereichen der mittelständischen Wirtschaft ein Generationswechsel. Viele, die nach der Deutschen Einheit ein Unternehmen aufgebaut haben, gehen in den Ruhestand. „Das bringt neue Herausforderungen für die Betriebe mit sich. Die Politik ist gefordert, Marktwirtschaft und Unternehmertum stärker zu fördern, um diesen attraktivere Bedingungen im Land zu bieten“, so Keindorf abschließend.