Immer mehr Abiturienten in Sachsen-Anhalt zeigen Interesse an Handwerksberufen und an einer dualen Berufsausbildung. Der CDU-Landtagsabgeordnete und Präsident der Handwerkskammer Halle, Thomas Keindorf, bewertet diese Entwicklung positiv: „Es ist uns gelungen, mehr Aufmerksamkeit auf eine Lebensperspektive im Handwerk zu lenken.“ Im Handwerk ist ein Karriereweg von der Ausbildung über Qualifizierungen bis zur selbstbestimmten Arbeit gerade für leistungsstarke junge Menschen sehr schnell möglich. „Ein Meisterbrief ist in der Arbeitswelt mindestens genauso angesehen wie ein Bachelor-Abschluss“, hebt Keindorf hervor.
Elf Prozent der Lehrlinge im Handwerk, die im Jahr 2015 ihre Ausbildung im Bezirk der Handwerkskammer

Halle begonnen haben, besitzen die Hochschulreife. 2010 lag dieser Anteil bei 8 Prozent. In diesem Zusammenhang erinnert Keindorf an den Beschluss des Landtages in der zurückliegenden Legislaturperiode zur Umsetzung einer Berufs- und Studienorientierung an allen weiterführenden Schulen und erneuert die Forderung nach einer ehrlichen Berufsorientierung auch an den Gymnasien des Landes und nach mehr Durchlässigkeit zwischen beruflicher Ausbildung und Hochschule. „Ein erfolgreicher Berufsweg führt nicht nur über das Studium“, ist Keindorf überzeugt. Gut ausgebildete Fachkräfte, Techniker und Meister im Handwerk werden in Sachsen-Anhalt in vielen Unternehmen gesucht.
Zum Vergleich: 53 Prozent der neuen Lehrlinge im Handwerk besitzen einen Realschulabschluss (2010: 55 Prozent), 30 Prozent (2010: 29 Prozent) haben einen Hauptschulabschluss und 6 Prozent verfügen über keinen Schulabschluss (2010: 9 Prozent