Anlässlich der verspäteten Reaktion aus Baden-Württemberg auf die erfolgreiche Image-Kampagne Sachsen-Anhalts erklärt der CDU-Landtagsabgeordnete aus Halle, Thomas Keindorf: „Offenbar ist es der Stuttgarter Landesregierung gelungen, ihre eigenen Sitzblockaden am Bahnhof aufzulösen. Der offenkundige Versuch, Schwaben und Badener durch einen Blick nach Sachsen-Anhalt in Herzlichkeit zu vereinen, wird nicht gelingen. Gleichzeitig verstehe ich den freundschaftlichen Hinweis auf die hohe Schulabbrecherquote in Sachsen-Anhalt als Signal an die Landesregierung in Magdeburg, die Ärmel hochzukrempeln und die seit langem bekannten Probleme anzupacken: Die Sekundarschulen müssen gestärkt werden. Programme zur Berufsorientierung an Schulen müssen aufeinander abgestimmt werden. Die Schüler brauchen mehr Lehr- statt Leerpläne im Unterricht. Durch Projektarbeit der Marke „Kartoffeldruck und Apfelringe“ kann das Leistungsniveau der Schüler nicht gesteigert werden. Es fehlt an Kontinuität bei den Stundenplänen. Ein ständiger Wechsel der Lehrkräfte erschwert die Bildung von Vertrauen zwischen Lehrern und Schülern. Helle und moderne Unterrichtsräume können die „Lust aufs Lernen“ bei den Jugendlichen wecken, ebenso Erfolgserlebnisse und strukturierte Unterrichtsabläufe. In der Praxis anwendbares Wissen muss das Ziel der schulischen Ausbildung sein. Unterrichtsausfälle an Grundschulen von über einem halben Jahr im Fach Mathematik sind abzustellen. Der ständige Wechsel des Schulsystems ist Gift für die Qualität der Ausbildung. Den Eltern darf nicht das Gefühl vermittelt werden, die Sekundarschule bedeute den sozialen Abstieg für ihr Kind. Das Gegenteil ist der Fall, in der Sekundarschule lernen die Fachkräfte von morgen. Das Bildungssystem ist nach oben durchlässig. Wer einen Beruf erlernt und seinen Meister macht kann hinterher studieren. Unser Land braucht keinen Aufschrei um den Wettbewerb von Imagekampagnen. Unser Land braucht ein tragfähiges Konzept bei der schulischen Ausbildung, das Schüler und Lehrer motiviert.“