Die mit der Herstellung des chemischen Kampfmittelstoffes Lost (auch Senfgas genannt) verbundenen Altlasten und Spätfolgen für Mensch und Umwelt in den Orgacid-Werken im heutigen Stadtgebiet von Halle zur Zeit der NS-Diktatur gelten als nicht vollumfänglich  erforscht. Dabei ist das Interesse auch der Bürger vor Ort an einer detaillierten Aufarbeitung bis heute ungebrochen groß. Darauf weist der CDU-Landtagsabgeordnete aus Halle, Thomas Keindorf, jetzt hin. „Immer wieder stellen Anwohner Fragen nach Informationen über die Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen in den zurückliegenden Jahren. Vorrangig wird kontaminiertes Grundwasser und eine Beeinträchtigung der Brunnenwasserqualität auf Privatgrundstücken in der Umgebung befürchtet“, beschreibt Keindorf die Sorgen von Bürgern. Zur transparenten Darstellung abgeschlossener und fortlaufender Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen und zur Einschätzung der Risiken in der Zukunft, die von dem Gelände in Halle-Ammendorf ausgehen, hat der Landtagsabgeordnete eine kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt (Drucksache 7/1911). Denkbar ist der Austritt chemischer Stoffe aus den unterirdischen und nach Angaben von Fachleuten zum Teil nicht lokalisierten Anlagen und Leitungen infolge von Materialermüdung und Bodenbewegungen. „Von den noch ausstehenden Antworten erhoffe ich mir Klarheit über die aktuelle und künftige Gefährdungslage für Mensch und Umwelt und ermutige die Landesregierung, die detaillierte Erforschung des Geländes mitsamt dem Umfeld in den Blick zu nehmen. Sicher haben auch die Stadt Halle und der Oberbürgermeister Interesse an einer transparenten Darstellung der Ergebnisse“, erklärt Keindorf.