In der Debatte um die Einführung eines Azubi-Tickets in Sachsen-Anhalt mahnt der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Keindorf, der auch Präsident der Handwerkskammer Halle ist, zu einer ehrlich geführten Diskussion in den bevorstehenden Haushaltsberatungen: „Allen Beteiligten muss klar sein: Das Azubi-Ticket erhöht die Attraktivität der dualen Berufsausbildung bei jungen Menschen, stärkt insbesondere die ländlich geprägten Regionen in Sachsen-Anhalt und trägt zur Fachkräftegewinnung in der Wirtschaft bei. Auf dem Weg zur Herstellung gleichwertiger Verhältnisse zwischen beruflicher und akademischer Bildung sind darüber hinaus weitere Schritte erforderlich. Bei der Frage der Finanzierung des Azubi-Tickets stehen Landesregierung und Landtag gemeinsam in der Pflicht, nach einer Lösung zu suchen“, macht Keindorf deutlich. Anders als bei der akademischen Bildung ist die fachliche Zuständigkeit bei der beruflichen Bildung über mehrere Ministerien verstreut, was regelmäßig zu Problemen führt. Eine im Koalitionsvertrag vereinbarte Koordinierung der beruflichen Bildung wurde bisher nicht weiter verfolgt. Gemäß der gegenwärtigen Regelung ist das Azubi-Ticket aus den Haushalten mehrerer Ministerien finanziell zu untersetzen. In den zurückliegenden Debatten im Landtag wurde diese Einschätzung auch vom stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der SPD im Landtag, Andreas Steppuhn, bekräftigt. „Ich sehe ein, dass das nicht aus einem Haushalt allein geschultert werden kann“, erklärte Steppuhn noch im Mai dieses Jahres. „Wenn Herr Steppuhn jetzt öffentlich den Eindruck zu erwecken versucht, als ginge das Azubi-Ticket nur Teile der Koalition und Regierung etwas an, dann ist das mindestens unredlich. Die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt hat für derartige parteipolitische Manöver, die auf dem Rücken der Auszubildenden und Unternehmen ausgetragen werden, kein Verständnis“, so der Kammerpräsident.
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