Die CDU-Fraktion hat im Landtag von Sachsen-Anhalt ein Strategiepapier zur Beruflichen Bildung beschlossen. Es soll dazu dienen, die Herausforderungen für die Berufliche Bildung in der Zukunft besser meistern zu können. Unter anderem soll es ein Unterrichtsfach Wirtschaft oder eine stärkere Berücksichtigung des Themas in den Lehrplänen geben.

Dazu erklären der bildungspolitische Sprecher, Hardy Peter Güssau, und der für die Berufliche Bildung zuständige Fachpolitiker der CDU-Landtagsfraktion, Thomas Keindorf: „Die Berufliche Bildung steht in den kommenden Jahren vor vielfältigen Herausforderungen, wie zum Beispiel dem demografischen Wandel, der Kompetenzbündelung von Verwaltungszuständigkeiten, der Fachkräftesicherung und dem lebenslangen Lernen im Beruf. Um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern, gilt für uns das Motto: Vorsorge ist besser als Nachsorge!
Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche berufliche Ausbildung müssen bereits in der Grundschule geschaffen werden. Ziel muss es sein, der Schüler- und Elternschaft frühzeitig den Blick für die richtige Berufswahl zu öffnen – durch ein System der zielgruppenorientierten Berufsorientierung an allen Schulformen, also auch am Gymnasium. Dazu brauchen wir Lehrkräfte an den Schulen, die während ihres Lehramtsstudiums für den Aspekt der Berufsorientierung qualifiziert wurden.

Die Gestaltung eines erfolgreichen Übergangs von der Schule in den Beruf ist für uns ein wesentlicher Schwerpunkt. Bereits In der Schule müssen die Voraussetzungen gelegt werden, um durch eine Ethik- und Werteausbildung die notwendige Einstellung zum späteren Beruf zu erlangen. Daneben ist eine verstärkte Betonung der sogenannten MINT-Fächer vonnöten. Unserer Ansicht nach kann auch die Einführung eines Wirtschaftsunterrichts – als eigenständiges Fach oder durch stärkere Berücksichtigung im Lehrplan – eine wesentliche Hilfe auf dem Weg in das Berufsleben sein.

Projektvereinbarungen von Schulen und Unternehmen runden das Bild eines ganzheitlichen Ansatzes in der Ausbildung schließlich ab. Die Betriebe sollten durch ein offensives Ausbildungsmarketing für angehende Berufsschüler Anreize liefern, konzentriert und zielbewusst einen bestimmten Beruf erlernen zu wollen, ohne dass kurzfristig der Ausbildungsabbruch droht.

Wichtig ist uns dabei, dass leistungsschwache Jugendliche bzw. Auszubildende auf ihrem Weg ins Berufsleben tatkräftig unterstützt werden. Dafür können sogenannte Bildungsnetzwerke Sorge tragen. Sie sollen durch die Koordinierung aller Akteure (Jugendhilfe, Schule, Wirtschaft, Bundesagentur für Arbeit, etc.) vor Ort – also in den Kommunen – für die erforderliche Förderstruktur sorgen.“