„Das Übergangssystem von allgemeinbildender Schule zur Berufsausbildung ist zu reformieren und effektiver zu gestalten“, heißt es in dem im März 2013 beschlossenen Strategiepapier der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt zur Beruflichen Bildung im Land. „Neben der Herstellung von Transparenz und Effizienz bei den unterschiedlichen Vor-Qualifizierungsmaßnahmen stellen Berufseinstiegsbegleiter ein sinnvolles Förderinstrument für benachteiligte Jugendliche dar. Der nahtlose Übergang von der Schule in eine Ausbildung hat Priorität“, erklärt der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Keindorf.
Immer häufiger werden Schulabgänger von Berufseinstiegsbegleitern über einen zunehmend längeren Zeitraum auf eine Berufsausbildung vorbereitet, wie jetzt aus einer kleinen Anfrage des Bildungspolitikers an die Landesregierung hervorgeht. Laut Landesregierung wurden 2012 bereits 1.151 Jugendliche über einen Zeitraum von durchschnittlich etwa 20 Monaten von insgesamt 71 Berufseinstiegsbegleitern gefördert. Im Jahr 2009 waren es noch 432 Jugendliche mit einer Teilnahmedauer von dreieinhalb Monaten. Weniger als vier Prozent der Jugendlichen waren 2011 sechs Monate nach dem Ende der Fördermaßnahme arbeitslos. 27,4 Prozent konnten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung beginnen. „Die flächendeckende Einrichtung von Berufsorientierungsbüros und die bessere Verzahnung zwischen der schulischen und der nachschulischen Phase bei der Berufseinstiegsbegleitung halte ich für notwendig. Alle am Ausbildungsprozess beteiligten Partner sind hier gefordert“, erklärt Keindorf.
Fragen zur Finanzierung geht Keindorf nicht aus dem Weg. Etwa 2.052 Euro gibt die Landesregierung als durchschnittliche Kosten pro Jugendlichen in 2011 für die Begleitung an. Andere Quellen sprechen von 1.883 Euro. „Die Tatsache, dass bundesweit ein Dschungel an Förderinstrumenten jährlich etwa vier Milliarden Euro verschlingt darf nicht darüber hinweg täuschen, dass Sachsen-Anhalt bei der sinnvollen Berufseinstiegsbegleitung unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt. Es kommt darauf an, begrenzte finanzielle Mittel effizient einzusetzen und Doppelstrukturen am Übergang von der Schule in die Ausbildung zu vermeiden. Denn, Prävention ist besser als Nachsorge“, so Keindorf abschließend.