Mehr als 30 Förderinstrumente stehen der Politik in Sachsen-Anhalt zur Verfügung, damit über 20.000 Jugendliche mit mangelnder Ausbildungsreife nach der Schule und junge Menschen mit Unterstützungsbedarf vor und während der Ausbildung erfolgreich einen qualifizierten Berufsabschluss erlangen. Mit dem Start von RÜMSA (Regionales Übergangsmanagement Sachsen-Anhalt) im Jahr 2015 wird landesweit eine regionale Koordinierung der bestehenden Angebote als Zielstellung verfolgt. Anhand der vorgelegten Zahlen in der Antwort der Landesregierung auf eine aktuelle Kleine Anfrage zieht der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Keindorf jetzt eine erste Bilanz: „Aus einer Vielzahl an ganz unterschiedlichen Gründen sind nach wie vor viele Jugendliche nach der Schule auf die Unterstützung vor und während der Ausbildung angewiesen. Die Optimierung der Strukturen und Prozesse am Übergang Schule Beruf muss noch stärker, als das bisher der Fall ist, in den Fokus der Politik rücken. Die Befürchtungen des Landesrechnungshofes Sachsen-Anhalt aus dem Jahr 2015, dass über RÜMSA in erster Linie Personal gefördert werden könnte, scheinen sich anhand der jetzt vorliegenden Zahlen zu bestätigen. Wenn parallel dazu das bestehende Angebot an Förderinstrumenten und Projekten nicht reduziert, sondern auch noch ausgebaut wird, sehe ich den Erfolg von RÜMSA gefährdet“, stellt Keindorf, der auch Präsident der Handwerkskammer Halle ist, fest.
Bis zum Jahr 2022 stehen für RÜMSA insgesamt 42,5 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfond (ESF) und aus Landesmitteln zur Verfügung. Zum Jahresbeginn 2020 waren 30 Millionen Euro bewilligt. Davon wurden mehr als 170 neue Personalstellen geschaffen, darunter 37 Stellen in den Kommunen und 127 Stellen bei Projektpartnern. Von einer Förderung haben insgesamt 22 Bildungsträger profitiert. Über die Höhe, in welchem Umfang Jugendliche und junge Menschen mit hohem Begleitungsbedarf von den Maßnahmen profitieren, macht die Landesregierung keine Angaben. Aus der Antwort geht lediglich hervor, dass bei einem Projektpartner im Burgenlandkreis im Jahr 2018 zwei Auszubildende und im Jahr 2019 zwölf junge Menschen die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Über die Integration in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung liegen der Landesregierung keine Angaben vor. Die Verwendung der Fördermittel wird vom Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt regelmäßig kontrolliert.